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16.10.2017 - Katastrophenschutzübung am 14.10.2017


Nürtinger Zeitung - Thomas Krytzner

Showdown im Aichtal

16.10.2017, Von Thomas Krytzner — Nürtinger Zeitung

Katastrophenschutzübung am Samstag in mehreren Landkreisen – 2300 Rettungskräfte waren im Einsatz
Naturkatastrophen halten sich nicht an Landesgrenzen und Zuständigkeiten. Aus diesem Grund haben die Regierungspräsidien Stuttgart und Tübingen gemeinsam mit den Kreisbrandmeistern der Landkreise Esslingen, Reutlingen, Tübingen und Böblingen die Übung „Heißer Süden“ veranstaltet.

AICHTAL. Besonders heiß ging es im Landkreis Esslingen zu. In Aichtal-Aich waren schon am frühen Morgen Einsatzkräfte mit Blaulicht und Sirene unterwegs. Grund war ein Großeinsatz, bei dem in der Festhalle über 40 Personen gerettet werden mussten. So konnten sich auch der neue Einsatzleitwagen des DRK-Kreisverbandes Nürtingen-Kirchheim sowie der Einsatzleitwagen der Feuerwehr des Landkreises bewähren.
Das Zusammenspiel der verschiedenen Rettungsdienste und der Feuerwehr klappte hervorragend, wie Mark Lippe, Einsatzleiter Rettungsdienste, erklärte. Doch damit nicht genug. Durch die angenommene, langanhaltende Hitzephase mit über 40 Grad Celsius waren die Waldböden so ausgetrocknet, dass kleinste Funken reichten, um einen Waldbrand zu entfachen. In Aichtal-Neuenhaus mussten daher die Feuerwehren Wasserförderungen über lange Wegstrecken erstellen, um das auflodernde Feuer im Wald zu löschen.
Die Wehren forderten zudem den Transporthubschrauber der Bundeswehr für die Feuerbekämpfung an. Dieser holte sich über 5000 Liter Wasser aus dem Baggersee in Kirchentellinsfurt und löschte den Brand damit aus der Luft. Die Feuerwehren arbeiteten Hand in Hand, sodass der Waldbrand in kurzer Zeit unter Kontrolle war. Marion Leuze-Mohr, die Erste Landesbeamtin in Esslingen, zeigte sich von der Einsatzfreude der Rettungskräfte beeindruckt.
Schwerpunkt der Katastrophenübung war die Zusammenarbeit von haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften aus unterschiedlichen Hilfsorganisationen. Dass die Koordination auch in unübersichtlicher Lage funktioniert, zeigten die Rettungskräfte überall im Schönbuch. So auch im Landkreis Böblingen. Großalarm löste ein schwerer Busunfall auf dem Zubringer zur Autobahn 81 bei Gärtringen aus. Der volle Reisebus war umgekippt und es drohte höchste Brandgefahr. Für die Rettung der Verletzten war ein Großaufgebot an Rettungskräften angefordert. Schnell hatten die Einsatzkräfte die Lage im Griff und die Versorgung der verletzten Personen konnte rasch beginnen.
Der Übungstitel war treffend gewählt
Der Übungstitel „Heißer Süden“ bekam im Landkreis Reutlingen aktuelle Brisanz. Denn auch dort hatte die Trockenheit an verschiedenen Stellen im Wald Feuer entfacht. Bei der Moosplatte löschten mehrere Feuerwehren die Brandherde in gekonnter Zusammenarbeit. Siegfried Holstein, der technische Einsatzleiter der Katastrophenschutzübung, stellte den Vergleich mit der Feuerwalze in Kalifornien her. „Wir sind im Süden, es ist heiß, deshalb der passende Titel. Durch die Waldbrandkatastrophe bei Los Angeles erhält unsere Übung reale Brisanz.“
Etwas kühler, aber nicht minder aufregend war es an der Echaz in Kirchentellinsfurt. Dort musste die DLRG ausrücken, um eine bewusstlose, im Fluss treibende Person zu retten. Mit gemeinsamen Kräften der Feuerwehren und Hilfsorganisationen wurde diese mit einer Schleifkorbtrage, die an Seilen gesichert war, aus der starken Strömung geholt und erstversorgt. Nachdem die Erste Hilfe erledigt war, konnte der Verunfallte mit dem Rettungswagen in eine Klinik gebracht werden.
Im Landkreis Tübingen sorgte die Hitze für explosive Stimmung. In einem Jugendzeltlager bei Bebenhausen kam es zu einer verheerenden Gasexplosion, in deren Folge fast 50 junge Menschen zum Teil schwer verletzt wurden. Um eine schnelle Versorgung der lebensgefährlichen Verletzungen sicherzustellen, war ein Transporthubschrauber der Bundeswehr, im Einsatz. Er landete in der Nähe der Unglücksstelle, um die Verletzten aufzunehmen.
Alexandra Sußmann, Regierungsvizepräsidentin in Stuttgart, zog nach dem Ende der Katastrophenschutzübung ein positives Fazit: „Es gab keine realen Verletzten, nur einen kleinen Blechschaden. Die Übung ist gut verlaufen.“
 
 

Dieser Artikel wurde original aus dem/der Nürtinger Zeitung entnommen,
wir übernehmen keine Verantwortung für den Inhalt.

Freiwillige Feuerwehr Neckartenzlingen

Einsatzabteilung

Metzinger Straße 8 | 72654 Neckartenzlingen

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